Träumereien in Blech

Sie begeistern durch ihr beeindruckendes Design. Ihre technischen Daten lassen Männerherzen höher schlagen. Wenn ihre Motoren zum Leben erwachen, bekommt man Gänsehaut vor Ehrfurcht. Sie wecken die Erinnerungen, die schon bei ihrem Anblick die Freude in so manchen Gesichtern erkennen lassen. Kultautos.

Mobilität für glänzende Augen

Jeder Automobilhersteller ist bemüht, seine Kunden an sich zu binden. So gelingt ihnen immer wieder einmal, abseits ihrer Brot-und-Butter-Modelle, ein Glanzstück an Autobaukunst. Sei es der Klang des Motors, der einem die Nackenhaare aufstellt oder eine Linienführung, die das Auge geradezu verführt. Dabei kann auch genau das Gegenteil unsere Aufmerksamkeit erregen. So lancierte die Isetta von BMW zu einem Kultauto, obwohl sie klein, schwach motorisiert und alles andere als ein Statussymbol war. Sie war aber ein Meilenstein der Nachkriegszeit und verhalf dem Deutschen wieder vermehrt auf die Straßen. Dort fällt sie auch heute noch auf.

Objekte der Begierde

Die ersten Berührungspunkte mit Kultautos passieren oft auf der Leinwand. Ob es ein Aston Martin DB5 in Händen eines englischen Geheimagenten ist oder aber der rote italienische Dienstwagen eines Detektivs auf Hawaii, in Film und Fernsehen wurden schon immer Legenden geboren. So auch Autolegenden. Aber eben nicht nur die Sportwagen sind zu Kultobjekten geworden. Auch Biedermänner, wie der Volkswagen Käfer oder Citroëns 2CV, dem Volksmund besser als Ente bekannt. So sind es oft die Autos der Jugend, die es in den Kultstatus schaffen, weil man damals entweder zu jung oder der Wagen einfach unerschwinglich war.

Jedes Jahrzehnt bringt seine eigenen Klassiker hervor

Was Sie für sich als Kultauto definieren, belächelt vielleicht ein anderer und tut es als Nostalgie ab. Ein ausladender Straßenkreuzer der sechziger Jahre aus dem Hause Cadillac darf auch heute noch als Kult bezeichnet werden. Zu Recht. So gab es zu jeder Zeit Autos, nach denen man sich umdrehte oder die am Stammtisch Thema waren. Die einen reckten die Hälse nach Sportwagen, die die Südeuropäer in Blech gossen und die auf Namen wie Lamborghini Miura oder Ferrari Testarossa hören. Die gediegenen Herrschaften liebäugelten dagegen mit Statussymbolen von der Insel, mit einem Rolls-Royce oder einem Jaguar. Wer deutsche Ingenieurskunst als Wertarbeit schätzt, ist nicht nur bei BMW oder Mercedes gut aufgehoben. Kultautos gab und gibt es eben zu allen Zeiten und für jeden Geldbeutel.